Norken verbindet Welterbetag mit Schuljubiläum

Treffen der Unesco Projektschulen und 120jähriges Bestehen des Schulgebäudes

Am 27. und 28. September stand Norken ganz im Zeichen der Schule. Am Freitag war die örtliche Unesco-Projektschule Ausrichter des diesjährigen Welterbetages und am Samstag feierte man den 120. Geburtstag des Schulgebäudes. An zwei Tagen drehte sich in der Bildungsoase Norken alles um den Nachwuchs und die Möglichkeiten kindlicher Förderung in Kita und Grundschule. Zahlreiche Gäste, an ihrer Spitze Landtagspräsident Hendrik Hering und Andre Gillen als Unesco-Koordinator im Land, hatten sich dazu an der Schule, im Dorfgemeinschaftshaus und in der Kita eingefunden. Beim Treffen der rheinland-pfälzischen Projektschulen waren gar das ganze Dorf und sogar die Gemarkung einbezogen. Norken präsentierte als äußerst lebendiger und vielseitiger Ort, in dem Gemeinschaft und Gemeinsinn großgeschrieben werden.

Am Freitag trafen sich die 16 Projektschulen mit ihren rund 180 Schüler zunächst im Dorfgemeinschaftshaus. Hier wurden sie vom Viertklässler Leopold profimäßig begrüßt und durch das weitere Programm geführt. Die gastgebende Schule eröffnete das Treffen mit einem Gruß in allen Sprachen der Welt, von Suaheli bis schwedisch, von thailändisch bis „norkisch“ sowie einem kräftigen „Hui Wäller – allemol“. Für die musikalische Einstimmung sorgten der Bläserchor der Schule in Betzdorf unter der Leitung von Christian Seifferth und die Band der Bernhardshof-Schule in Mayen (Leitung: Nico Foroutan). Gemeinsam gesungen wurde dann das Unesco-Lied.

Unesco-Landeskoordinator Andre Gillen ging auf die Werte der Unesco ein, die die Würde aller Menschen in en Vordergrund stellt. Auch Umwelt zu schützen und Kultur zu erhalten seinen heute wichtiger den je. Das werde weltweit in den 9.000 Unesco-Projektschulen in 200 Ländern vorgelebt. Er dankte der Gemeinde und der Schule in Norken für die hervorragende Ausrichtung des diesjährigen Treffens. Birgit Fink (Pädagogisches Landesinstitut Speyer) sprach als Landeskoordinatorin für nachhaltige Entwicklung und globales Lernen. Wesentliche Aufgabe der Schule sei es nachhaltige Bildung zu vermitteln. Es gelte den Kindern, Weltoffenheit, Menschenrechte und Umweltschutz zu vermitteln. An Schulleiterin Melanie Hannappel übergab sie mehrere Bücher. Der ehemalige Bürgermeister leitete dann an die elf Projekte über, unter denen die Schüler auswählen konnten. (beispielsweise: Waldlehrpfad, Eierschibbeln, Friedhofskultur, Nistkästen, Backen im Backes, Geocaching, Apfelsaft pressen, Lesewanderung).

 

Der Samstag war dann der örtlichen Schule vorbehalten. 120 Jahre Schulgebäude, 50 Jahre Grundsschule und 10 Jahre Unesco-Projektschule: Gleich drei Anlässe für Feierlichkeiten in der Gemeinde. Das ließ sich das feierfreudige Norken nicht nehmen und lud zu einem Festakt, einem Schulfest und zu einem „Tag der offenen Tür“ ein. Zahlreiche Gäste waren der Einladung gefolgt und kamen zunächst im Dorfgemeinschaftshaus zusammen, das Jung und Alt bis auf den letzten Platz bevölkerten. Hier begrüßte Emil Schneider (Schüler der Klasse 4) die Anwesenden und führte dann auch gekonnt durch das weitere Programm. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit dem Lied „Ich mag die Welt“, dass die Kinder der Grundschule Norken vortrugen.

Die kommissarische Schulleiterin Melanie Hannappel dankte allen Beteiligten für die Unterstützung bei der Ausrichtung der Feier und lobte das gute dörfliche Miteinander und den Zusammenhalt im Ort. Sie ging auch nochmals auf die Unesco-Welterbe Veranstaltung am Vortag ein, die ganz hervorragend verlaufen sei. Wolfgang Gerz gab dann in unterhaltsamer Weise Einblicke in 120 Jahre Schulgeschichte. Viel Beifall erhielten die Kinder der Kita „Nauberg-Räuber“ für ihre Liebvorträge „Wir feiern heut ein Schulfest“ und „Im Kindergarten“. Der langjährige Bürgermeister Friedrich Wagner ging in seiner Rede auf Wert und Wichtigkeit der frühkindlichen Erziehung ein. Er dankte allen, die sich für den Erhalt der Schule in Norken eingesetzt hatten und lobte die gute pädagogische Arbeit, sowie das tolle Arbeitsklima.

In ihrem Grußwort bedankte sich Bürgermeisterin Simone Jungbluth für das große Interesse an der Veranstaltung und wünschte ein weiterhin schönes Schulfest. Landtagspräsident Hendrik Hering fand lobende Worte für die Bildungseinrichtungen in Norken und betonte wie wichtig es sei, in Kinder und Bildung zu investieren. Hering sprach auch im Namen von Eva Ehrlich-Lingens (Beigeordnete der VG Bad Marienberg) und Thomas Mockenhaupt (Ortsgemeinde Mörlen). Den Reigen der Grußworte setzte Rene Schermuly (Grundschulreferent der ADD) fort, der dem Schulträger, der Schule selbst und den Lehrkräften Bestnoten ausstellte.

Damit war der offizielle Teil beendet und in der Schule und in der Kita öffneten sich die Türen. Man konnte die Einrichtungen unter die Lupe nehmen und sich überzeugen, wie vorbildlich Schule und Kita ausgestattet sind. Das jetzige Schulgebäude wurde vor 120 Jahren seiner Bestimmung übergeben und dient bis heute dem ursprünglichen Zweck. Es hat allerdings zahlreiche Veränderungen über sich ergehen lassen. Wesentlich jünger ist die örtliche Kindertagesstätte (Kita), die ebenfalls in die Feierlichkeiten einbezogen war. In der Schule war zudem für Speisen und Getränke aller Art bestens gesorgt. Das Kita-Team bot leckere Kuchen an, am Imbisstand war Herzhaftes gefragt. Die Jugendwehr lud an ihre Spritzwand ein und ein Glückrad drehte sich für die Kinder.