Aus der Chronik 1987

Eierschibbeln

Ein alter Brauch, der in den letzten Jahren durch Fernsehen und Radio weithin bekannt wurde, ist das Eierschibbeln an Ostern. Nach der Dorfüberlieferung ist dieser Brauch seit über 100 Jahren in Norken bekannt. Woher er kommt und wie er entstanden ist, kann nicht mehr festgestellt werden. Vielfach wird angenommen, dass ein Zugezogener oder ein Handwerksbursche, vermutlich aus Thüringen, diesen Brauch mitgebracht hat.

Das Eierschibbeln wird seit den sechziger Jahren von dem damals eigens gegründeten “Schibbelclub“ durchgeführt. Geschibbelt wird auf dem „Schibbelrain“, einer leicht abfallenden Wiese in einem kleinen Waldstück, etwa 500 Meter vom Dorf entfernt.

Schon lange vor dem Osterfest werden in Norken die Haushalte nach den geeigneten Ostereiern durchgesehen, denn „Schibbeleier“ und „Setzeier“ braucht man, um am Eierschibbeln teilnehmen zu können.

In der Mitte des „Schibbelrains“ werden im Abstand von drei Zentimetern etwa drei Meter lange Schibbelstöcke – dünne Leisten-nebeneinander schräg in den Boden gesteckt. Über diese beiden Stöcke werden die Schibbeleier, „geschibbelt “, abgerollt. Wo dieses „Schibbelei“ zum Stehen kommt, wird ein zweites Ei, das sogenannte „Setzei“ hingelegt. Trifft beim Schibbeln der Teilnehmer mit seinem Schibbelei ein Setzei, so vermerkt dies der Wettkampfleiter(in). Wer am Ende des Schibbelns die meisten Treffer erzielt hat, ist Schibbelkönig oder -Königin. Am Ostermontag ist jeweils das Eierschibbeln der Kinder.